ihrem gemieteten Zimmer zog sie sich um- eine leichte, hübsche Robe- und
kämmte ihr Haar nochmals ordentlich durch. Sie benötigte mehrere Versuche,
um es zu einem ordentlichen Dutt hochzustecken.
In einer Schenke genehmigte sie sich ein Glas von ihrem Lieblingsgetränk
und beobachtete die Leute. Es waren noch nicht sehr viele Gäste hier, gegen
den Abend jedoch würde es hier ziemlich voll werden.
Sie versuchte herauszufinden was für Wesen die Personen waren, was bei
einige ganz leicht und bei anderen gar nicht zu erraten war. Es war für sie
trotzdem eine Beschäftigung, bis ihr Glas leer war.
Sie bezahlte und verliess die Schenke, ging zum Markt. Die Zähne ihres Kamms
waren mal wieder kaputt und sie musste sie einen neuen kaufen. Sie hätte ja
gleich mehrere kaufen können, da sie in den nächsten Tagen sowieso einen
weiteren unbrauchbar machen würde, jedoch hätte sie dann keine 'richige'
Ausrede mehr um an den Markt zu gehen, beziehungsweise etwas zu kaufen.
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Qhuinn kam nach zwei, drei Tagen zu dem Schluss, dass die Schattenseite
definitiv nichts für ihn war, obwohl die meisten seiner Art sich dafür entschieden
hätten. Ohne Zweifel war der Handel mit dem Fleisch und Pelzen ein gutes
Geschäft und auch seine Fähigkeiten in Klauen und Schlösser knacken hatte sie
verbessert, jedoch schlug das beinahe ständige Fehlen der Sonne bereits jetzt auf
sein Gemüt.
Nach fünf Tagen entschied er sich dann, erneut zur Lichtseite zu wechseln.
Am frühen Morgen zog er dann mitsamt den erworbenen Sachen wieder los.
In seinem Rucksack- Taschen- Dings hatte er Phiolen, Klammern [als
Dietrichersatz], Kornfutter, Socken [weil nasse Socken einfach das letzte
sind], einen halbvollen Wasserschlauch, Geld, seinen vollgezeichneten Notizblock
sowie einen neuen, leeren, Stifte und etwas Fleisch als
Zwischenmahlzeit. Es würde eine Weile dauern, bis er zur Grenze kam und er
begann schon nach kurzer Zeit wieder mit seinen Mädels zu reden.
Als er gegen den Mittag an einem Bach ankam, legte er eine Pause ein und
liess die Ratten raus, damit sie auch Bewegung bekamen. Zwei von ihnen
schwammen gemütlich im seichten Wasser umher, die dritte wuselte durch
das dunkle Gras und sammelte die Körner ein, die Qhuinn ihr ab und zu zuwarf.